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Smartphone use: Risk, opportunity, or both?

Smartphone-Nutzung: Gefahr, Chance oder beides?

Kinder und Smartphones: seit Jahren schon ein leidiges Thema, das immer wieder unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert wird. Viele sehen Smartphones bei Kindern und sogar noch Jugendlichen als vollkommenen Untergang der Kommunikationskultur und empfinden sie als störend, wenn nicht sogar schädlich. Aber ist das wirklich so? Welche Folgen hat die Nutzung von Smartphones bei Kindern? Gibt es auch positive Aspekte, die für eine Nutzung sprechen und vielleicht sogar die negativen überwiegen?

Smartphone-Nutzung und Auswirkungen in verschiedenen Entwicklungsabschnitten

Unglaublich aber wahr: Schon im Alter von sechs Jahren besitzen die ersten Kinder ein eigenes Handy oder Smartphone, im Alter von 10 Jahren sind es schon 67% und als Teenager besitzen 94% ein mobiles Endgerät.

Kinder nutzen Smartphones am häufigsten zum Spielen von Games und Ansehen von Videos. Jugendliche hingegen bewegen sich meist auf sozialen Netzwerken, schauen Videos, chatten und rufen Informationen für die Schule ab.

Baby

Viele Babys wachsen heutzutage sozusagen mit Smartphone auf, denn die Geräte sind ab der Geburt omnipräsent. Jeder Moment wird abgelichtet, mit Verwandten und Freunden geteilt. Jede Fütterung, jedes Gramm Gewicht und jede Windel per App dokumentiert. Besonders bedenklich wird es dann, wenn dies alles auch noch in den sozialen Netzwerken geteilt wird. Während es verständlich ist, das Eltern stolz auf ihre Kinder sind und die Freude über den Nachwuchs gerne mit Freunden und Familie teilen wollen, tun einige dies relativ unreflektiert. So können diese Bilder im schlimmsten Fall von pädophil veranlagten Menschen weiterverwendet werden. Das Thema ist heutzutage so präsent, dass sogar die Polizei Aufrufe dazu startet, bestimmte Bilder nicht zu teilen.

Mit Smartphones beziehungsweise darüber nutzbaren Anwendungen können Eltern allerdings auch die gesunde Kindesentwicklung fördern. Beispielsweise kann es bei wesentlich zu früh oder krank geborenen Kindern oder bei Kindern mit festgestellten Entwicklungsstörungen helfen, wenn die Eltern einige Daten dokumentieren und erfassen. Informationen wie die gefütterte Menge Milch, die Gewichtsentwicklung oder der regelmäßige Stuhlgang können für einen Kinderarzt wertvolle Hinweise sein und die Gesundheitskompetenz der Eltern stärken. Wie so häufig ist hier das richtige Maß eine der größten Herausforderung, denn wo fängt man mit dem Datensammeln an und wo hört man wieder auf. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Smartphone-Nutzung der Eltern bei Babys zu Fütter- und Einschlafproblemen führen kann. Hauptsächlich deshalb weil sich die Kinder die Aufmerksamkeit der Eltern mit dem digitalen Gerät teilen müssen.

Die Meinungen bezüglich der Smartphone-Nutzung von Eltern gehen gerade für die Zeit mit sehr kleinen Kindern weit auseinander. Die eine Seite fordert einen kompletten Verzicht und fürchtet um die emotionale Entwicklung der Babys. Die andere Seite sieht das Smartphone als Möglichkeit für junge Eltern, nicht ganz den Kontakt zur Außenwelt zu verlieren. Die Wahrheit liegt sicherlich irgendwo dazwischen. Ein Smartphone kann für Eltern ein wertvolles Instrument sein, um Kontakt zu halten, sich schnell Hilfe und Meinungen zu suchen und einen Überblick über die Entwicklung zu behalten. Es kann aber auch ganz schnell in den Mittelpunkt rücken und gerade bei anfälligen Eltern im Stress um das Neugeborene zu einer Art Zuflucht aus dem Alltag werden.

Kleinkind

Studien, wie die vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte BLIKK Studie, sehen deutliche Unterschiede zwischen Kleinkindern, die häufig Smartphones nutzen zu denen, die es nicht tun. Besonders die sprachliche Entwicklung wird gestört und es kann im Grundschulalter zu Konzentrationsstörungen kommen. Dazu kommt auch noch, dass Kinder die ohne Aufsicht und Begleitung Tablets und Smartphones nutzen, Gefahr laufen Inhalte zu finden, die nicht für sie bestimmt sind. Gerade auf Plattformen wie YouTube gibt es viele Videos, die zwar auf den ersten Blick kinderfreundlich wirken, aber pädagogisch keinen Mehrwert bieten und im schlimmsten Fall sogar schädliche Inhalte zeigen. Aufgrund ansprechender Werbebilder (Thumbnails) und bunter Comicstile ziehen gerade diese Inhalte Kinder natürlich dennoch magisch an.

Bereits im Alter von zwei bis vier Jahren spielen Kinder, durchschnittlich bis zu 30 Minuten mit dem Smartphone. Und das ohne jegliche Kompetenz im Bereich Mediennutzung. Allerdings gibt es auch schon für Kleinkinder ab drei Jahren durchaus Apps, die altersgerecht sind und Sprache, Koordination und Konzentration fördern können. Hier lohnt es sich besonders auf bekannte Anbieter zu achten. So gibt es zum Beispiel eine schön gestaltete App der Sendung mit der Maus oder auch Apps der Sesamstraße. Auch hier sollte das Kind jedoch nie alleine am Smartphone sitzen. Aufsicht ist immer empfohlen. Eltern sollten ihre Kinder auf der Reise in die digitale Welt begleiten.

Zusätzlich können alle gängigen Smartphones und Tablets über einen entsprechenden Kindermodus sicherer gemacht werden. Dort können sowohl nur bestimmte Apps freigegeben als auch die Nutzungszeit begrenzt werden. Das Kind kann dann keine anderen Funktionen nutzen. Sollten die im System vorhandenen Optionen nicht ausreichen, kann man in den diversen App-Stores viele hilfreiche Programme für die Kindersicherung finden.

Kinder

Immer mehr Kinder leiden unter Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen. Sie können sich kaum noch alleine beschäftigen und nutzen häufig Smartphones und Tablets als Dauerbegleiter. Viele Kinderärzte sehen diese Entwicklung mit großer Sorge und führen einige Entwicklungsstörungen auf zu hohen Medienkonsum zurück.

Bei Kindern bis zum sechsten Lebensjahr finden sich vermehrt motorische Hyperaktivität oder Störungen der Sprachentwicklung, wenn sie häufig Medien konsumieren.

Teenager und junge Erwachsene

Sobald das Teeniealter erreicht ist, werden soziale Netzwerke interessant. Instagram, YouTube, Snapchat und WhatsApp sind auf jedem Schulhof unverzichtbar. So gut wie jeder Jugendliche besitzt ein Smartphone und nutzt es auch – meist konstant. Neben der Kommunikation mit Freunden oder der Schulklasse steht Unterhaltung ganz groß im Kurs. Youtube-Videos und Snaps werden angesehen und geteilt. Und das oft ohne Filter. Für Eltern ist es fast unmöglich zu kontrollieren, was die eigenen Kinder sich genau ansehen. Oft sind die Eltern damit einfach auch überfordert.

Der positive Aspekt am Smartphone für Jugendliche ist einfach erklärt. Es ermöglicht einen leichten Austausch mit Klassenkameraden, hilft bei der Suche nach Informationen. Die meisten Schulklassen haben WhatsApp-Gruppen, teilweise auch mit Lehrern, und besprechen dort Hausaufgaben und Schulgeschehen. Wobei gerade bei solchen Gruppen eine strenge Moderation und Nutzungsregeln sehr wichtig sind. Eine solche Gruppe darf nicht zur gewöhnlichen Austauschgruppe werden. In der Realität ist das sehr schwer realisierbar.

(Jugendlichen mit besonderen Interessen oder Lebenssituationen können auf einfache Art und Weise andere Menschen finden, denen es ähnlich geht. Sie bekommen Unterstützung, Ermutigung und können so eine ganz neue Welt kennenlernen.)

Die konstante Erreichbar- und Verfügbarkeit bietet eine enorme Angriffsfläche. Cybermobbing hinterlässt einige Jugendliche mit psychischen Störungen. Jeder dritte Teenager zwischen 12 und 19 Jahren gibt an, schon selber Cybermobbing erlebt zu haben oder Zeuge dessen geworden zu sein.

Laut einer aktuellen Untersuchung von DAK-Gesundheit und dem Deutschem Zentrum für Suchtfragen, sind mittlerweile 10.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren abhängig von sozialen Netzwerken. Die Studie zeigt auch, dass bei Abhängigkeit von sozialen Netzwerken ein 4,6% höheres Risiko besteht, an Depressionen zu erkranken.

Eltern und Smartphones

Die Diskussion zur Medien- und Smartphone-Nutzung dreht sich meist nur um Kinder und Jugendliche. Der Aspekt der elterlichen Smartphone-Nutzer wird häufig außer Acht gelassen.

Dabei hat es für Kinder auch unmittelbare Konsequenzen, wenn sich Eltern lieber mit ihren Handys als mit dem eigenen Nachwuchs beschäftigen. Babys und Kleinkinder, die sich nicht geborgen fühlen, laufen im späteren Leben Gefahr, emotionale Störungen zu entwickeln. Sie können sich schlechter auf andere einlassen und werden so leichter zu Alleingängern. Viele Kinder reagieren eifersüchtig auf das Smartphone, wenn es von den Eltern mehr Aufmerksamkeit erhält. Natürlich lässt es sich in der heutigen Zeit kaum vermeiden, ein Smartphone zu nutzen. Gerade im Beruf wird oft eine gewisse Erreichbarkeit vorausgesetzt. Eine gelegentliche Email oder ein Telefonat stellt natürlich auch kein Problem dar. Wenn man aber bemerkt, dass das Kind mit Unwillen auf das Smartphone reagiert, sollte man eventuell die eigenen Nutzungsgewohnheiten eruieren und überdenken.

Auch hier bieten entsprechende Anwendungen Hilfe an. Eine große Auswahl an Apps ermöglicht es, die Nutzung von Smartphones aufzuzeichnen und darüber besser zu kontrollieren. Sie zeigen minutengenau an, welche Apps wie lange genutzt werden und wie häufig man das Gerät entsperrt.

Die Auerbach Stiftung

Auch Avira sieht bei diesem Thema Aufklärungsbedarf und arbeitet sehr eng mit der Auerbach Stiftung zusammen, die sich sozialen Projekten verschrieben hat. Ein Themenbereich der Stiftungsarbeit ist die Förderung einer gesunden Mediennutzung von Kindern und Erwachsenen. Ziel ist es, ein Bewusstsein für den Medienkonsum zu schaffen und auf die Chancen aber auch die Gefahren aufmerksam zu machen. So hat die Auerbach Stiftung zum Beispiel eine Minibuchreihe zum gesunden Umgang mit Handy & Co. entwickelt. Die beiden Protagonisten, Paula & Max, erleben dabei spannenden Alltagsgeschichten rund um die Smartphone-Nutzung.

Mit dem präventiven Handy-Bett der Auerbach Stiftung wird zudem auch eine Möglichkeit vorgeschlagen, wie man Kindern schon früh zeigen kann, was für einen Stellenwert ein Handy haben sollte und dass es eben nicht rund um die Uhr eingeschaltet sein muss. So kann man dem Nachwuchs schon früh einen verantwortungsbewussten und maßvollen Umgang mit dem Smartphone vorleben und näherbringen.

Ein weiterer Punkt, welcher der Auerbach Stiftung und Avira sehr am Herzen liegt, sind Digitale Lebenshelfer. Smartphone-Anwendungen können durchaus kleine Lebenshelfer sein. Daher unterstützt die Auerbach Stiftung beispielsweise die Entwicklung und den Einsatz der NeoApp. Diese Anwendung ermöglicht es Eltern bestimmte Entwicklungsschritte ihrer krank geborenen Kinder festzuhalten. Diese Informationen tragen zum Aufbau der Gesundheitskompetenz der Eltern bei. Über ein integriertes, digitales Tagebuch, können die Eltern auch ihre Gefühle und Emotionen aufschreiben. Ein Prozess, der vielen Eltern bei der Bewältigung der schwierigen Lebensumstände mit krank geborenen Kindern helfen kann.

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