Nahezu täglich erreichen uns Warnungen vor Sicherheitslücken, Schadsoftware, Trojanern, Ransomware, Phishing-Attacken oder Viren, um ein paar der möglichen, digitalen Bedrohungen zu nennen. Und anscheinend sind ausschließlich Nutzer betroffen, die ein Windows-Betriebssystem oder ein mobiles Android-Gerät nutzen. Verwender von Apple Produkten, also etwa Mac, iPad oder iPhone, sind hiervon in den seltensten Fällen betroffen.
Sicherlich könnte man argumentieren, dass es an der Verbreitung liegt und sich fragen, ob iPhones kein lohnenswertes Angriffsziel für Cyber-Kriminelle sind. Denn gemäß einer im Februar 2022 von Statista veröffentlichten Studie nutzen 69,74 Prozent ein Android Smartphone, wohingegen nur 29,49 Prozent der Menschen weltweit ein iPhone nutzen.
Interessant daran ist, dass es für iPhones keine Virenscanner gibt. Aber warum ist das so und warum gibt es keine Antiviren-Software für iOS? Wir sind dieser Frage nachgegangen und erklären in diesem Beitrag, warum es keine Virenscanner für iPhones gibt – und Apple Virenschutzsoftware für iOS sogar unterbindet. Es gibt jedoch trotzdem Gründe und passende Möglichkeiten, mit denen Sie Ihr iPhone schützen können.
Virenscanner für iPhones: Sinnvoll oder nicht?
2015 hat Apple alle Antiviren-Lösungen aus dem App Store verbannt und geht nach wie vor restriktiv gegen Virenscanner im Store vor. Immer wieder finden wir dort zwar – sogar namhafte – Produkte, die jedoch in den meisten Fällen einen sehr geringen bis überhaupt keinen Nutzen aufweisen.
Apple sagt dazu schlichtweg, dass Sie keinen Virenscanner für Ihr iPhone benötigen, was im ersten Moment ziemlich überheblich klingen mag.
Der Aufbau des iOS-Betriebssystems macht Virenscanner fürs iPhone überflüssig
Schauen wir auf die Architektur des iOS-Betriebssystems, wird schnell klar, dass ein umfassender Virenschutz für iPhones tatsächlich nutzlos und überflüssig ist.
Denn jede App liegt unter iOS in einer sogenannten Sandbox (zu Deutsch: Sandkasten), einer eigenen, geschützten Umgebung, womit sicherstellt wird, dass jede App separat läuft. Sollte eine App mit einem Virus infiziert sein, kann dieser Virus die App nicht verlassen und andere Apps oder gar das iOS-Betriebssystem Ihres iPhones infizieren.
Würden wir eine Virenscanner-App auf unserem iPhone installieren, läge sie entsprechend auch in einer in sich geschlossenen Sandbox – ohne jeglichen Zugriff auf andere Apps und das Betriebssystem, das es ja zu schützen gilt. Entsprechend können wir Apple in diesem Punkt rechtgeben: Ein Virenscanner wäre ziemlich überflüssig.
Apple nutzt ausgefeilte Sicherheitsmechanismen für Ihr iPhone
Als iPhone-Verwender wissen Sie, dass Sie neue Apps für Ihr iPhone ausschließlich über den App-Store herunterladen können. Und was diesen Store betrifft, zeigt sich Apple als ausgesprochen restriktiv, denn nur von Apple selbst geprüfte Anwendungen schaffen es überhaupt hinein und können von uns heruntergeladen werden.
Und damit nicht genug, hat Apple zusätzliche Sicherheitsroutinen eingeführt: App-Entwickler müssen das Unternehmen um Erlaubnis fragen, wenn sie mit ihrer App auf Funktionen und Informationen innerhalb des Betriebssystems Zugriff benötigen, was häufiger der Fall ist. Denn natürlich gab es in der Vergangenheit Fälle, in denen Entwickler versucht haben, Schadsoftware über die Apps quasi mitzuliefern, beispielsweise Apps, die unerlaubt Adressdaten der iPhone-Nutzer kopierten oder auf die Kamera zugriffen.
Im Gegensatz dazu können Sie mit Ihren Android-Geräten auf verschiedene deutlich schlechter geprüfte App Stores zugreifen, womit die Bedrohungslage beim Herunterladen von Apps gleich eine ganz andere Dimension erreicht – und den Einsatz eines guten Virenscanners für Ihr Android-Smartphone unabdingbar macht.
Zusätzlicher Schutz fürs iPhone ist sinnvoll
Gefühlt sind Sie mit Ihrem iPhone dank der umfangreichen Sicherheitsmechanismen, die Apple etabliert hat, optimal geschützt. Aber wussten Sie, dass Ihre Apple-Geräte trotzdem noch anfällig sind, etwa für Phishing, Spyware und andere webbasierte Bedrohungen?
Eine hochwertige Sicherheits-App für Ihr iPhone hilft beim Schutz vor bösartigen Websites und bei der iPhone-Nutzung in ungesicherten öffentlichen WLAN-Netzwerken – und hilft so zu verhindern, dass diese Cyber-Bedrohungen Ihr Gerät infizieren.
Avira Mobile Security für iOS setzt genau hier an und kann Sie beispielsweise bei der Verwendung Ihres iPhones in öffentlichen Netzwerken schützen. Diese App beinhaltet zusätzlich Avira Phantom VPN, womit Sie die Sicherheit dank einer Ende-zu-Ende Verschlüsselung bei Ihren Online-Aktivitäten via iPhone erhöhen können.
Avira Mobile Security für iOS können Sie ausschließlich über den App Store herunterladen – was durchaus als Auszeichnung zu betrachten ist, angesichts der sehr restriktiven Unternehmenspolitik Apples.

iPhone Viren: Gibt es die überhaupt?
Für Cyber-Kriminelle ist es deutlich effizienter, sich Zugang zu Ihren Daten über Websites oder mittels Phishing zu verschaffen als den Weg über die Entwicklung einer App für iOS zu gehen. Denn eine App müsste ja erst durch die umfassende Sicherheitsprüfung durch Apple laufen.
Viren, die es trotz allem über eine Sicherheitslücke im Safari-Browser oder eine aus dem Apple Store geladene App auf Ihr iPhone schaffen können – und dabei sogar die Sandbox-Struktur ümgehen – fallen aufgrund der etablierten Sicherheitsroutinen vermutlich schnell auf. Nicht bloß darüber, dass die Systemlast und der Akkuverbrauch steigen.
Denn die Apple Community ist sehr schnell im Austauschen von News mithilfe der zahlreichen Blogs und News-Seiten, worauf Apple mit sehr schnellen Updates auf die dort kommunizierten Sicherheitslücken reagiert.
Jailbreaks reduzieren die Sicherheit Ihres iPhone
Ein Jailbreak, im Deutschen „Gefängnisausbruch“, bezeichnet laut Wikipedia „das nicht-autorisierte Entfernen von Nutzungsbeschränkungen“ und wird in erster Linie im Zusammenhang mit dem iOS-Betriebssystem verwendet. Solch ein Jailbreak zielt darauf ab, die restriktiven Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen und so Veränderungen innerhalb des Betriebssystems vorzunehmen.
Wie Sie ja bereits wissen, ist die Architektur des iOS-Betriebssystems in so genannten Sandboxes aufgebaut und jede App Ihres iPhones befindet sich in einer eigenen, in sich geschlossenen Umgebung.
Durch einen Jailbreak können Sie sich Zugriff auf das Datei-System Ihres iPhones verschaffen und Sie bekommen zusätzliche Berechtigungen, die auch als Root-Rechte bezeichnet werden. Damit können Sie beispielsweise von Apple nicht autorisierte Apps und Erweiterungen installieren oder von Apple vorinstallierte Apps entfernen.
Das hört sich vielleicht interessant an, allerdings heben Sie mit Jailbreaking die von Apple eingestellten Sicherheitsvorkehrungen auf – und Ihr iPhone kann durch Cyber-Kriminelle leichter gehackt werden.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Wenn iPhones überhaupt von Hacker-Angriffen betroffen sind, handelt es sich in den allermeisten Fällen um Geräte, die mittels Jailbreak verändert wurden. Apple selbst warnt vor dem Jailbreaking des iPhone und anderen iOS-Geräten – und natürlich erlischt jeglicher Gewährleistungsanspruch bei möglichen Folgeschäden.
iPhone schützen: Phishing
Viren, die das iOS-Betriebssystem oder einzelne Apps Ihres iPhones befallen, stellen aufgrund der ausgefeilten Sicherheitsmechanismen keine besonders große Gefahr dar. Allerdings können Cyber-Kriminelle Ihr iPhone durchaus über andere Methoden hacken, um beispielsweise an Ihre Daten zu gelangen. Phishing-Attacken, Scareware-Werbung (übersetzt „Panikmache“), falsche Gewinnspiele und Rückruf-Abzocke: Der Kreativität von Hackern sind da keine Grenzen gesetzt.
Beim Phishing (deutsch: Fischen) etwa versenden Hacker massenhaft betrügerische E-Mails, um an geschützte, sensible Informationen wie etwa PINs, Zugangs- und Bankdaten zu gelangen. Davor kann selbst das ausgefeilte Sicherheitskonzept des iOS-Betriebssystems für Ihr iPhone Sie nicht schützen.
Seien Sie darum besonders aufmerksam, wenn Sie E-Mails von Banken, Versicherungen oder Behörden erhalten, die Sie auffordern, beispielsweise Ihr Passwort zu aktualisieren. Hinweise auf einen möglichen Hacker-Angriff finden Sie in Details der Absender-Adresse – und schützen sich selbst und Ihr iPhone vor den Bedrohungen durch Phishing-Mails.
iPhone schützen: Tracking – und Apple
Webseiten-Betreiber, Suchmaschinen, Provider: All diese Unternehmen sammeln Daten und tracken (oder verfolgen) dafür die Aktivitäten der Nutzer. Da unsere Geräte, auch das iPhone, eine IP-Adresse besitzen, ist unser Nutzungsverhalten recht transparent nachzuverfolgen und zuzuordnen.
Im Frühjahr 2021 erzeugte Apple mit der „Apple Tracking Transparence ATT“ Initiative (ins Deutsche übersetzt „Nachverfolgungs-Transparenz“) einen gehörigen Wirbel und brachte unzählige Unternehmen der Werbeindustrie wie Facebook oder Google zu einem lautstarken Aufbegehren. Denn Apple spricht sich mit dieser Initiative aktiv gegen Tracking durch Unternehmen aus und suggeriert damit, dass Sie Ihr iPhone schützen können, etwa vor unerwünschter und personalisierter Werbung, die ja nur auf Basis der Analyse von Tracking-Daten möglich ist.
Verständlich, dass die werbungtreibende Industrie befürchtete, dass ihre Online-Marketing-Aktivitäten so nicht mehr effizient sein könnten.
Doch obwohl sich Apple aktiv gegen Tracking ausspricht, erfasst das Unternehmen selbst Nutzungsdaten, um uns personalisierte Werbung etwa im App Store zu präsentieren. Apple gibt zwar an, die Daten nicht mit Ihrer Apple-ID zu verknüpfen oder an Werbepartner weiterzugeben, trotzdem wird ein Profil erstellt, das Ihre Aktivitäten wie beispielsweise Klicks auf Werbung oder App-Downloads nachverfolgt. Zusätzlich erstellt Apple aus vereinzelten Apple-ID-Daten wie Geburtsdatum, Geschlecht oder Wohnort Nutzergruppen mit ähnlichen Interessen.
Mehr Sicherheit für iOS-Geräte dank VPN
Ein VPN, also ein virtuelles, privates Netzwerk, ist aus unterschiedlichen Gründen auch für iPhone-Nutzer interessant sein.
Sofern Sie mehr Sicherheit für Ihr iOS-Gerät haben möchten, ist ein aktiviertes VPN eine gute Wahl, denn es verschlüsselt Ihren Datenverkehr (Ende-zu-Ende) und verschleiert quasi Ihre IP-Adresse, so dass weder Webseiten-Betreiber, Suchmaschinen, Behörden noch der Service-Provider Ihre Aktivitäten online verfolgen können.
Befinden Sie sich mit Ihrem iPhone in öffentlichen Netzwerken, sollten Sie dort nach Möglichkeit immer ein aktiviertes VPN nutzen, um mehr Sicherheit für Ihre iOS-Geräte zu erzielen. Zusätzlich ist der Einsatz eines VPN prima geeignet, wenn Sie beispielsweise unterwegs oder zuhause Filme streamen möchten.
Mit Avira Phantom VPN können Sie dank der Ende-zu-Ende Verschlüsselung mehr Sicherheit für Ihre iOS-Geräte erreichen.

Wenn Sie allerdings einen etwas umfangreicheren Schutz für Ihre iOS-Geräte anstreben, eignen sich andere Lösungen besser. Avira Mobile Security für iOS enthält – neben dem VPN – einen Webschutz, der helfen kann, den Zugriff auf „bösartige“ Webseiten zu blockieren.
Die ebenfalls enthaltene Privacy Manager Funktion kann helfen zu verhindern, dass Ihre Siri-Konversationsdaten aufgezeichnet werden, womit Sie mehr Kontrolle über die Datennutzung erlangen können. Als hilfreich können sich auch die weiteren Funktionen dieses Sicherheitsplans für Ihr iPhone erweisen. So beinhaltet dieser Plan etwa einen Passwort-Manager, eine Funktion gegen Datendiebstahl und einen Anrufblocker
Sie finden Avira Mobile Security für iOS natürlich im Apple-Store.

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