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SPEAK(e)R: Computer-Lautsprecher lassen sich in Mikrofone umwandeln

Eine neue Studie  zeigt, dass sich viele Kopfhörer und Lautsprecher in ein Mikrofon umwandeln lassen, das seine Umgebung abhört. Dazu muss das Gerät lediglich an einem Computer betrieben werden.

Die Wissenschaftler der Ben-Gurion Universität in Negev haben dazu ein Programm namens „SPEAKE(a)R“ entwickelt. Dieses könnte sich per Malware unbemerkt auf Computern verbreiten und den PC in eine Abhörstation verwandeln.

Lautsprecher und Mikrofone: Identische Arbeitsweise

Lautsprecher und Mikrofone arbeiten auf die selbe Weise, nur in entgegengesetzter Richtung. Lautsprecher erhalten vom Verstärker ein elektrisches Signal, dass die Treiber-Membran in Schallwellen umwandelt, die durch den Raum in die Ohren des Hörers gelangen.

Bei Mikrofonen wird ebenfalls eine Membran – nur diesmal typischerweise kleiner – durch die Schallwellen einer Soundquelle bewegt. Diese Bewegung wird wiederum in einen elektrischen Impuls umgewandelt, der an die Soundkarte im PC weitergeleitet und dort digital verarbeitet wird.

Es ist weithin bekannt, dass sich ein Kopfhörer, der an einem Mikrofon-Eingang angeschlossen wird, wie ein Mikrofon verhält. Allerdings: Ein Kopfhörer am Audioausgang kann technisch bedingt nur Ton ausgeben, da die Verstärker nur darauf ausgelegt ist.

Audio-Buchsen am PC lassen sich neu belegen

Dieses Prinzip gilt prinzipiell auch für die Soundkarten in Computern. Allerdings gibt es Modelle, die die Belegung als Input oder Output frei wählbar machen. Diese Methode ist als „jack remapping“ oder „jack retasking“ bekannt.

Auch die Soundchips des Herstellers Realtek ermöglichen diese Zuordnung der Audiobuchsen-Funktion per Software. Und Realtek-Chips kommen in zahlreichen modernen Motherboards für Dekstop-PCs oder Notebooks zum Einsatz.

Diesen Umstand macht sich auch SPEAK(e)R zunutze, die den Kopfhörer per remapping in ein Mikrofon umwandeln und das Tool in eine Malware verwandeln, die den Ton auch unbemerkt vom Nutzer aufzeichnet.

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