Skip to Main Content
Internet of Things - IoT, IdO

IoT-Geräte: Heute gekauft, morgen schon in der Sockenschublade?

Das Internet der Dinge (IoT) ist in aller Munde: Jeder hat schon einmal davon gehört, kann den Begriff aber nicht richtig einordnen. Geht es hier um SciFi-Technologie? Hat es etwas mit Autos zu tun? Oder handelt es sich um einen kurzfristen Trend, der bald wieder verschwunden sein wird? Ist das nicht die  Technologie, mit der uns FBI und CIA ausspionieren?

Bisher war IoT eher ein Hype als ein echter Mehrwert für Nutzer. IoT-Geräte wurden bisher von Early-Adoptern gekauft, die regelmäßig als erste brandneue, innovative Geräte kaufen und ausprobieren. Sie bestellen coole Geräte vor oder kaufen sie spontan, sobald diese auf dem Markt sind. Was passiert mit solchen Geräten, wenn deren Nutzer sich Wochen oder Monate später den nächsten Trendgeräten zuwenden? Sagen wir so: Sie landen wahrscheinlich in der Schublade bei den Socken.

Das Begehren wecken

Der Platz in der Sockenschublade ist begrenzt. Allerdings geht es nicht darum, ob IoT-Geräte die Ordnung von weißen und schwarzen Socken oder Socken mit Rautenmuster durcheinanderbringt. Die wichtigere Frage lautet, was elektronische Geräte so attraktiv und anziehend macht, dass eine anhaltende Anzahl von Kunden diese Geräte unbedingt haben muss.

Laptops sind nicht mehr trendy. Und jeder besitzt ein Smartphone. Aber nur wenige Nutzer haben ein IoT-Gerät. (Stellen Sie sich jetzt ein richtig cooles Gerät vor!) Selbstverständlich geht es hier auch um ein Milliardengeschäft! Um genau das Gerät zu finden, analysieren viele schlaue Leute Trends und Einkäufe. Sie versuchen herauszufinden, was Nutzer besitzen möchten, aber noch nicht gekauft haben.

Mehrwert oder Eitelkeit: Was verspricht das Internet der Dinge?

„Vanity, vanity, all is vanity“ lautet ein altes Sprichwort. Damit ist nicht nur die Vergänglichkeit, sondern auch die Eitelkeit gemeint. Dieses Sprichwort war schon vor Tausenden von Jahren bekannt und beschreibt die IoT-Angebote ganz gut. Oder eben auch nicht. Haben Nutzer überhaupt einen echten Mehrwert von IoT-Haarbürsten und anderen Geräten?

Analysten trennen IoT-Geräte ganz klar in zwei Kategorien: Mehrwert und Eitelkeit. Bietet das Gerät den Nutzern einen Mehrwert oder ist es ein Schmuckstück für ein besseres Look & Feel des Nutzers? So eine Liste könnte wie folgt aussehen:

  • IoT-Geräte mit Mehrwert: IP-Kameras, Thermostate, Fitness-Wearables usw.
  • IoT-Geräte, die der Eitelkeit schmeicheln: schlaue Socken, angeschlossene Schnuller, smarte Ringe usw.

Diese Liste ist natürlich subjektiv, aber irgendwo muss man beginnen. Nach einer Probefahrt mit einem Lamborghini werden Sie beispielsweise nach dem erlebten Fahrgefühl gefragt. Nicht danach, um wie viele Sekunden Sie schneller als sonst am Ziel waren.

Wer also kauft diese neuen und nicht ganz so neuen IoT-Geräte? Welche Faktoren haben Einfluss darauf, welche Geräte in den Einkaufswägen landen? Wie so oft spielen mehrere Faktoren eine Rolle, aber im Grunde kann man die Nutzer in zwei Gruppen einordnen.

Die Early-Adopter

Die Early-Adopter wollen eine bestmögliche Nutzererfahrung und haben eine hohe Erwartungshaltung. Sie kaufen das Gerät und nutzen es für eine kurze Zeitspanne intensiv. Wenn dann ein anderes heißes Gerät auf den Markt kommt und die Aufmerksamkeit des Early-Adopters weckt, wird das alte Gerät aussortiert. Das Gerät landet in der Schublade bei den Socken. Neurologen würden meiner Meinung nach sagen, dass diese Gerätebesessenheit eine ähnliche Wirkung auf das kurzzeitige Gehirn hat wie das Verliebtsein.

Die normalen Nutzer

Normale Nutzer sind weniger impulsive Käufer. Sie achten auf das Preis-/Leistungsverhältnis und machen sich häufig Gedanken über die Sicherheit. Wenn diese Nutzer ein IoT-Gerät kaufen, denken sie an den Mehrwert, sie denken langfristig und sie erwarten, dass sich die Investition in Bezug auf Ersparnisse oder Komfort auszahlt. Ein Early-Adopter hingegen kauft ein Gerät, weil es sich großartig anhört und er glaubt, dass er das Gerät unbedingt benötigt (auch wenn er nicht weiß, warum). Der normale Nutzer kauft nicht spontan – zumindest kein IoT-Gerät. Er wägt ab, er liest Tests und Reviews. Er spricht mit Freunden und Familie darüber, ob sich der Kauf lohnt und welchen Nutzen er davon hat.

Welche IoT-Geräte sind es wert, dass man sie kauft?

Das sind berechtigte Fragen, die schwer zu beantworten sind. Sie kennen sicher das Sprichwort „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“. Dies gilt auch für den Nutzen. Wir haben hier fünf Hauptkategorien mit IoT-Geräten, die für Sie interessant oder besonders nützlich sind. Vielleicht besitzen Sie ja schon ein Gerät aus dieser Liste, von dem Sie gegebenenfalls noch gar nicht wussten, dass es ein IoT-Gerät ist!

IP-Kameras

Mit IP-Kameras können Sie Ihr neugeborenes Baby im Blick behalten, wenn Sie in einem anderen Zimmer sind. Sie können auch von unterwegs aus, zum Beispiel im Urlaub, überwachen, ob zu Hause alles in Ordnung ist. Einige Beispiele: D-LinkNestcam

Thermostate

Mit WLAN-fähigen Thermostaten, die programmiert werden können und selbstlernend sind, können Wohn- und Geschäftsräume optimal beheizt oder gekühlt werden. Sie sparen dadurch auch Energie. Wer wünscht sich das nicht? Einige Beispiele: NestEcobeeNetatmo

Smarte Assistenten

Der neueste Hype! Sie können mit Ihnen sprechen, To-Do-Listen anlegen, Alarme einrichten, Podcasts streamen, Hörbücher abspielen, über die Wetter- und Verkehrslage berichten und andere Echtzeitinformationen wie Nachrichten wiedergeben. Sie können auch einkaufen. Sogar, wenn Sie gar nichts kaufen möchten. Einige Beispiele: Amazon Echo + Alexa, Google Home

Steckdosen und Schalter

Sie können von überall aus – in der Nähe Ihres Hauses, aus Ihrem Garten und sogar von irgendwo auf der Welt – Licht und Elektrizität ein- und ausschalten. Einige Beispiele: WeMoPhilips Hue

Fitness-Wearables

Wie lange sind Sie gelaufen oder gejoggt? Wie viele Kalorien haben Sie verbraucht? Wie hoch ist Ihr Puls beim Sport? Diese Fragen und manchmal noch mehr beantwortet Ihnen ein Fitness-Tracker. Einige Beispiele: FitbitWithingsGarmin

Schlussgedanken

Diese Geräte bieten erwiesenermaßen einen Mehrwert für normale Nutzer. Die Geräte bergen aber auch ein Risiko: Was wäre, wenn Alexa auf große Shopping-Tour ginge? Oder wissen Sie noch, dass IP-Kameras verwendet wurden, um massenhaft DDoS-Angriffe zu verüben?

Die Frage ist: Ist der Nutzen höher als das Risiko? Wissen Sie, wie Sie sich schützen können? Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.

Dieser Artikel ist auch verfügbar in: Französisch

Avira ist mit rund 100 Millionen Kunden und 500 Mitarbeitern ein weltweit führender Anbieter selbst entwickelter Sicherheitslösungen für den professionellen und privaten Einsatz. Das Unternehmen gehört mit mehr als 25-jähriger Erfahrung zu den Pionieren in diesem Bereich.