WhatsApp, ein Messenger-Dienst, der jetzt zu Meta (früher Facebook) gehört, gibt es seit 2009. Im Gegensatz zu SMS oder Telefon bietet WhatsApp attraktive Funktionen, die viele von uns sehr schätzen, wie z. B. kostenlose Auslandsgespräche über das Internet und eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
Wenn unser eigenes WhatsApp-Konto gehackt wurde, kann das allerdings schnell zu einem regelrechten Alptraum mit verheerenden Folgen werden. Erfahren Sie hier, wie Sie erkennen können, ob Ihr WhatsApp-Konto gehackt wurde und wie Sie Ihr Konto mit unserem Step-by-Step-Guide zurückbekommen können.
Wie bekomme ich heraus, dass mein WhatsApp Konto gehackt wurde?
Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr WhatsApp-Konto irgendwann einmal gehackt wird, ist nicht gerade gering. Cyberattacken können über diesen Messaging-Dienst erfolgen, der aufgrund seiner weiten Verbreitung ein lohnendes Ziel für Hacker ist.
Schauen wir uns mögliche Anzeichen dafür an, dass Ihr WhatsApp-Konto gehackt wurde.
Ungewöhnliche Aktivitäten können ein Hinweis darauf sein, dass Ihr WhatsApp-Konto vielleicht gehackt wurde
Sie erhalten auf einmal vermehrt WhatsApp-Nachrichten von Ihnen unbekannten Personen oder einige Ihrer eigenen Kontakte sind nicht mehr in Ihrer Kontaktliste aufzufinden? Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Ihr WhatsApp-Konto gehackt wurde.
Schauen Sie sich auch die von Ihnen gesendeten Nachrichten an: Wenn Sie etwa eine (oder mehrere) Nachricht(en) sehen und Sie sind sich sicher, dass Sie selbst sie nicht gesendet haben, besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass es zu einem WhatsApp-Hacking gekommen ist.
Wenn Sie ungewöhnlich viele Benachrichtigungen von WhatsApp über Passwortänderungen oder Authentifizierungsanfragen erhalten, obwohl Sie wissen, dass Sie nichts in Ihrem WhatsApp-Konto geändert haben, ist ebenfalls größte Vorsicht geboten.
Wenn Sie sich in Ihrem WhatsApp-Konto nicht mehr anmelden können, wurde es möglichweise gekapert
Sie haben vielleicht mehrfach Benachrichtigungen von WhatsApp mit einem Authentifizierungs-Code erhalten und haben nicht darauf reagiert? Das könnte sehr problematisch werden, denn ein solcher Code ist ja nur erforderlich, wenn Sie ein neues Gerät für WhatsApp registrieren möchten.
Reagieren Sie nicht auf solche Benachrichtigungen, kann es also in der Folge passieren, dass Sie selbst überhaupt keinen Zugriff mehr auf Ihr WhatsApp-Konto haben – und Sie können sich natürlich auch nicht mehr anmelden. In diesem Falle ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Ihr WhatsApp-Konto gehackt wurde.
Sind unbekannte Geräte mit Ihrem WhatsApp-Konto verknüpft, wurde es vermutlich gehackt
Sie können recht schnell feststellen, ob möglicherweise andere, Ihnen nicht bekannte Geräte mit Ihrem WhatsApp-Konto verknüpft sind.
- Öffnen Sie WhatsApp auf Ihrem Smartphone.
- Tippen Sie auf Ihrem Android-basierten Smartphone oben rechts auf die drei Punkte beziehungsweise bei Ihrem iPhone auf das Zahnrad-Symbol unten rechts und wählen Sie im Kontextmenü „Verknüpfte Geräte“ aus.
- Erscheinen im neuen Fenster neben den von Ihnen selbst genutzten Geräten weitere, die Sie nicht zuordnen können, ist das ein sicheres Indiz dafür, dass Ihr Konto gehackt wurde.
- Löschen Sie diese Verknüpfungen umgehend.
Was kann ich tun, wenn mein WhatsApp Konto gehackt wurde?
Vermuten Sie, dass Ihr WhatsApp-Konto gehackt wurde, können Sie als erste Notfallmaßnahme Ihr Passwort ändern. Sollte dies oder sogar ein Einloggen nicht möglich sein, nutzen Sie die Funktion „Passwort vergessen“ und lassen Sie sich ein neues Passwort per E-Mail zusenden. Ist das jedoch auch nicht mehr möglich, bleibt Ihnen möglicherweise nur noch, die WhatsApp-Hilfeseiten aufzurufen oder diesen Diensteanbieter direkt zu kontaktieren.
Wurde Ihr WhatsApp-Konto gehackt, empfiehlt sich so oder so, Ihr Konto sofort von Ihrem Smartphone aus zu löschen und sämtliche Verbindungen zu trennen, beispielsweise zu „WhatsApp Web“.
Schritt für Schritt erklärt: So löschen Sie Ihr WhatsApp-Konto, wenn Sie vermuten, dass es gehackt wurde:
- Öffnen Sie WhatsApp auf Ihrem Smartphone – nicht über Ihren Browser.
- Tippen Sie auf „Einstellungen“ (bei einem Android-basierten Smartphone oben rechts, bei einem iPhone unten rechts) und anschließend auf „Konto“.
- Wählen Sie „Mein Konto löschen“ aus, geben Sie Ihre Handynummer im vollständigen internationalen Format an.
- Tippen Sie dann auf „Mein Konto Löschen“, werden alle Chat-Verläufe sowie Ihr Google-Drive Backup gelöscht und Sie werden aus allen WhatsApp-Gruppen entfernt.

Anschließend sollten Sie unbedingt einen vollständigen Scan Ihrer Geräte auf möglicherweise vorhandene Schad-Software durchführen – beispielsweise mit Avira Free Antivirus, das für Windows, Mac, Android und iOS verfügbar ist.
Zusätzlich sollten Sie Ihre Kontakte benachrichtigen, da sich Hacker in Chats und Gruppen ja durchaus für Sie ausgeben.
Wie kann ich mich in Zukunft vor Hacker-Angriffen schützen?
Sie können sich vor einem Hacker-Angriff auf Ihr WhatsApp-Konto schützen. Zuallererst natürlich, indem Sie Ihr Smartphone niemals frei zugänglich für Unbefugte liegen lassen. Bekommt ein Hacker nämlich Ihr Smartphone in die Hände, kann er theoretisch ganz schnell ein weiteres WhatsApp-Konto erstellen, die Handynummer hierfür ändern und sich mit dem Verifizierungs-Code authentifizieren oder gar eine Spionage-Software (Spyware) installieren. Ist es einem Hacker erst einmal gelungen, eine Spyware auf Ihrem Smartphone zu installieren, könnte er weit mehr als Ihr WhatsApp-Konto hacken.
Und auch die Aktualisierung der WhatsApp-App kann dazu beitragen, Ihren Schutz vor einem Hacker-Angriff zu erhöhen, denn mit solchen Aktualisierungen werden häufig auch neu entdeckte Sicherheitslücken geschlossen.
Seien Sie zum Schutz Ihres WhatsApp-Kontos vorsichtig bei weitergeleiteten Links
Weitergeleitete Nachrichten mit integrierten Links können sich schnell als originärer SPAM entpuppen: Angebliche Gewinnbenachrichtigungen, dubiose Mahnungen oder verblüffend günstige Angebote haben in einem Messenger nichts zu suchen.
Seien Sie also besonders vorsichtig, wenn Sie solche Nachrichten über Ihr WhatsApp-Konto erhalten – selbst wenn Sie diese von einem Ihrer Kontakte bekommen, könnte sich dahinter ein WhatsApp-Hacking verbergen.
Schützen Sie Ihr WhatsApp-Konto mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung kennen Sie bestimmt schon, da sie für viele Arten von Konten empfohlen wird oder sogar verbindlich vorgeschrieben ist, etwa für Ihr Online-Banking. Und auch für WhatsApp, das ja bereits eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Ihrer Chats beinhaltet, bietet die Zwei-Faktor-Authentifizierung einen guten zusätzlichen Schutz vor möglichen Hacker-Angriffen.
Und so richten Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung für Ihr WhatsApp-Konto ein (auch hier kommt ein Android-basiertes Smartphone zum Einsatz. Verwenden Sie ein iPhone, finden Sie die „Einstellungen“ über das Zahnrad-Symbol am unteren rechten Bildschirmrand):
- Tippen Sie auf das Dreipunkt-Menü, um zu „Einstellungen“ zu gelangen.
- Im nun erscheinenden Fenster tippen Sie auf „Konto“ und dann auf „Verifizierung in zwei Schritten“.
- Zuletzt tippen Sie auf „Aktivieren“, um die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren.

Zum Schutz vor Hacker-Angriffen auf Ihr WhatsApp-Konto: Beobachten Sie Log-in- und Log-out-Aktivitäten
Unabhängig davon, ob Sie eine Desktop- und/oder eine mobile Version von WhatsApp verwenden: Melden Sie sich immer ab, sobald Sie WhatsApp nicht mehr verwenden, um damit den Schutz vor dem Hacken Ihres WhatsApp-Kontos zu verbessern. Zugleich haben Sie so die Möglichkeit, die Log-in- und Log-out-Aktivitäten besser zu kontrollieren.
Denn WhatsApp sendet Ihnen eine Benachrichtigung, sofern sich jemand in Ihrem WhatsApp-Konto anmeldet – und wenn das nicht Sie selbst sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihr Konto gehackt wurde.
Verwenden Sie eine „Lock-App“, um Ihr WhatsApp-Konto besser zu schützen
WhatsApp verfügt aktuell noch nicht über eine Sperrfunktion, aber Sie können eine seriöse Sperr-App eines Drittanbieters verwenden, um Ihr Konto besser zu schützen.
Wie können Cyber-Kriminelle mein WhatsApp Konto hacken?
Im Mai 2019 deckte WhatsApp eine Systemschwachstelle auf, dank derer Hacker durchaus nicht bloß auf das Profil eines Nutzers, sondern auch auf dessen gesamtes Telefon zugreifen konnten. Glücklicherweise reagierten die Entwickler und stellten ein Update zur Verfügung, womit diese Schwachstelle ausgemerzt und somit die WhatsApp-Nutzung besser geschützt wurde.
Trotz der kontinuierlich erfolgenden Sicherheits-Updates können Cyber-Kriminelle Ihr WhatsApp-Konto hacken und vermeintlich in Ihrem Namen beispielsweise Freundschaften kündigen, Fake-News verbreiten, Geld schnorren, anstößige Bilder verbreiten oder WhatsApp-Gruppen mit Hass-Kommentaren fluten. Die Empfänger der Nachrichten können schließlich nicht ahnen, dass sie nicht von Ihnen, sondern von einem Hacker stammen.
Ihr WhatsApp-Konto könnte via WhatsHack gehackt werden
Einen so genannten WhatsHack-Angriff auszuführen, ist vielleicht etwas komplizierter, ein Hacker mit der richtigen Motivation könnte ihn jedoch durchaus erfolgreich durchführen.
Wie Sie wissen, sind WhatsApp-Nachrichten automatisch verschlüsselt. Ein „motivierter Hacker“ muss darum zuerst einmal den Algorithmus rekonstruieren, damit er die Daten entschlüsseln kann. Hierfür greift er die verschiedenen Informationen ab, die zwischen der App und der Browserversion des Messengers ausgetauscht werden – und laut einhelliger Expertenmeinung ist ein solches Szenario durchaus möglich.
Ist das erst einmal geschafft, können alle Parameter eingesehen werden, die hin und her geschickt werden, was es Cyber-Kriminellen erlaubt, Sicherheitslücken zu entdecken und weitere Manipulationen auszuführen.
Spyware-Apps können bei Hacker-Angriffen auf WhatsApp-Konten zum Einsatz kommen
Schadsoftware jeder Art ist gefährlich, damit verraten wir Ihnen nichts Neues. So dient Spyware dem Ausspionieren und Aufzeichnen von Aktivitäten am Computer und/oder auf Ihrem Smartphone. Hierbei handelt es sich um eine Spionage- oder Schnüffelsoftware, die Ihre Internet-Aktivitäten über das Smartphone und Ihren Computer heimlich und ohne Ihr Wissen und Ihre Zustimmung ausspäht und aufzeichnet.
Mit dem richtigen Antivirenprogramm, zum Beispiel Avira Free Antivirus, können Sie die Gefahr eines Spyware-Angriffs bannen und so auch Ihr WhatsApp-Konto besser schützen. Denn diese Lösung, die von Avira, einem Pionier der kostenlosen Online-Sicherheit, kontinuierlich verbessert wurde, kann Ihnen helfen, durch regelmäßige Scans eine Vielzahl von Malware auf Ihren internetfähigen Geräten zu erkennen.

Datenlecks bei Drittanbietern
WhatsApp gilt als ziemlich restriktiv im Zusammenhang mit der Nutzung von Drittanbieter-Apps und scheut auch nicht davor zurück, Ihren Account zu löschen, sofern Sie unerlaubte Apps verwenden.
Dennoch können selbst von WhatsApp akzeptierte Apps von Drittanbietern, mit denen Sie etwa Ihre Nachrichten gestalten möchten, zu einem Risiko werden, denn solche Apps sind oftmals nicht besonders gut gesichert, weshalb Sie hier besonders vorsichtig sein sollten.
Verwenden Sie also unsichere Drittanbieter-Apps, gefährden Sie so möglichweise nicht bloß Ihre eigene Online-Sicherheit, sondern auch die Ihrer Kontakte.
Wie kann ich herausfinden, wer mein WhatsApp-Konto gehackt hat?
Sie können zwar über den WhatsApp-Hilfebereich Kontoinformationen anfordern, allerdings enthalten diese Berichte, die Sie nach der Anforderung innerhalb von drei Tagen erhalten, keine Informationen dazu, wer sich in Ihr WhatsApp-Konto eingeloggt oder Ihr Konto gehackt hat.
Aber es gibt zumindest Indizien dafür, dass Ihr Konto möglichweise gehackt wurde, und zwar über „Verknüpfte Geräte“. Erscheint hier ein Ihnen unbekanntes Gerät, können Sie beinahe sicher sein, dass jemand Ihr WhatsApp-Konto gehackt hat.
Können Hacker gelöschte Nachrichten auf WhatsApp sehen?
Weil WhatsApp eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beinhaltet und Nachrichten auf Ihrem Gerät gespeichert werden, ist es nicht so ganz einfach, von einem anderen Gerät aus auf Ihren Account zuzugreifen und Ihre früheren, gelöschten Chats zu lesen.
Wenn jemand Unbefugtes Ihr Smartphone in die Hände bekommen hat, ist es jedoch durchaus möglich, dass er an Ihre Backups gelangt: Gibt diese Person zur Wiederherstellung Ihrer Chatverläufe Ihre Handynummer an, erhalten Sie eine SMS mit einem Verifizierungs-Code, den dieser Unbefugte dann lediglich auf seinem Smartphone eingeben muss, um ein Backup Ihrer Verläufe herunterzuladen. Sobald Sie selbst wieder auf Ihr WhatsApp-Konto zugreifen, ist dies allerdings nicht mehr möglich.
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