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Gefährliche Online-Werbung blocken, aber richtig

Online-Werbung ist nicht nur nervig, sondern auch potenziell gefährlich. Werbeblocker helfen! Doch nicht jeder Adware-Blocker ist empfehlenswert.

Als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, machten ausnahmslos alle Medien einen entscheidenden Fehler. Sie packten die Inhalte, für die Sie vorher am Kiosk gutes Geld verlangten, gratis ins Web. Die Nutzer fanden das gut – und gewöhnten sich schnell an die Gratiskultur. Für Online-Berichte zu bezahlen, kommt für Viele bis heute nicht in Frage. Entsprechend scheitern viele Verlage mit der Einführung einer „Paywall“. Um Geld zu verdienen, bleibt den Seitenbetreiber bis heute daher im Prinzip nur ein Mittel: Werbung. Für etwas Reklame sollte daher Jeder Verständnis zeigen. Viele Seiten übertreiben aber maßlos: Vor lauter Bannern verschwindet der eigentliche Inhalt, oft starten ungefragt Videos oder Werbeeinblendungen wollen partout nicht verschwinden. Das nervt.

Nervig und gefährlich!

Doch übertriebene Online-Werbung ist nicht nur nervig, sondern weist darüber hinaus weitere Nachteile auf:

  • Gefährlich: Werbeeinblendungen kommen nur selten direkt vom Server des Seitenbetreibers, sondern aus ganz anderen Ecken des Internets. Dementsprechend unterliegen sie nicht der redaktionellen Kontrolle des Internetseiten-Betreibers. Diesen Umstand machen sich Cyber-Kriminelle immer wieder zu nutzen und bauen in die Werbung Schädlinge ein. Erst kürzlich kaperten Unbekannte ein Werbenetzwerk und infizierten anschließend rund 3.000 Internetseiten mit Windows-Schädlingen.
  • Bremst: Online-Werbung bremst den Aufbau von Internetseiten. Denn im Hintergrund muss der Browser eine Vielzahl von Webservern kontaktieren und die teils aufwendigen Werbebanner und -Videos laden.
  • Erzeugt Datenverkehr: Internetseiten mit viel Werbung lässt die Datenleitung glühen. Gerade auf mobilen Geräten frisst das kostbares Datenvolumen.

Während man gegen die Gefahr einen Virenscanner einsetzen kann, bleibt die nervige Werbung bestehen.

Lösung Werbeblocker?

Adblocker versprechen Abhilfe. Die kleinen Browser-Zusatzprogramme klinken sich auf Wunsch in Firefox, Google, Opera und Edge ein und filtern die Werbung zuverlässig heraus, so das Versprechen der Anbieter.

Das funktioniert so: Wenn Sie eine Internetseite aufrufen, wählt Ihr Browser einen bestimmten Server im Internet an, den er anhand einer Nummer (IP-Adresse) erkennt. Der schickt Ihrem Browser aufgrund der Anfrage sämtliche Inhalte und weitere Anweisungen zum Aufbau der Seite. Anhand dieser Infos baut Ihr Browser die Seite zusammen und zeigt sie an.

Enthalten sind natürlich auch die Anweisungen für Werbung, etwa an welcher Stelle diese platziert werden soll. Die Anzeigen selbst kommen allerdings von anderen Servern. Genau an dieser Stelle greifen die Werbeblocker ein, indem sie die Datenübertragung von den anderen Servern blocken. Dazu greifen sie auf Filterlisten zurück, in denen die Adressen der Werbeserver gespeichert sind.

Adblock Plus: Vom Paulus zum Saulus

Der bekannteste Vertreter dieser Art ist Adblock Plus. Was viele aber nicht wissen: Der Betreiber von Adblock Plus ist selbst ein Werbevermarkter. Der Einsatz ist deshalb aus verschiedenen Gründen fragwürdig.

  • Unternehmen, die zahlen, kommen auf die sogenannte Whitelist. Die Werbung von diesen Unternehmen lässt Adblock Plus durch. Sprich: Wer zahlt, dessen Werbung darf passieren. Ein lukratives Geschäft.
  • Die dahinterstehende Eyeo GmbH verkauft sogar selbst Werbeanzeigen. Das Modell funktioniert so: Adblock Plus blockiert standardmäßig alle Anzeigen. Erst wenn sich eine Internetseite freikauft, zeigt diese als „akzeptabel“ eingestufte Werbung an. Immerhin lässt sich diese Funktion abschalten.
  • Die Erweiterung räumt sich weitreichende Rechte ein. AdPlus darf beispielsweise auf allen besuchten Seiten sämtliche privaten Daten, beispielsweise eingetippte Passwörter, auslesen und verändern. Wie viele andere Add-Ons auch, genießt Adblock Plus die gleichen Rechte wie der Browser selbst.

Die Alternative: uBlock Origin

Aus diesem Grund sollten Sie Abdblock Plus, falls Sie es nutzen, am besten deinstallieren. Als Alternative bietet sich uBlock Origin an. Die Gratis-Erweiterung gibt es für alle gängigen Browser wie Firefox, Chrome, Opera, Edge und blockt noch besser Werbung aller Art. Ein weiterer Vorteil gegenüber Adblock Plus: uBlock Origin beansprucht deutlich weniger Systemressourcen wie Prozessorleistung und Arbeitsspeicher.

So installieren Sie uBlock Origin in Firefox

In Firefox klicken Sie oben rechts in der Ecke auf (drei waagerechte Striche), dann auf Add-ons. Übers Suchfenster oben rechts suchen Sie nach Ublock Origin und drücken Enter-Taste. In der Trefferliste klicken Sie dann auf uBlock Origin sowie auf Zu Firefox hinzufügen.

So setzen Sie uBlock Origin richtig ein

Ab sofort sehen Sie oben rechts im Browser ein neues rotes Schild-Symbol. Besuchen Sie eine Seite, zeigt eine kleine Zahl an, wie viel Werbung der Blocker gefiltert hat. Funktioniert eine Seite nicht richtig oder verlangt sie nach der Abschaltung des Werbeblockers, klicken Sie auf das Symbol und dann auf den Aus-Schalter. Dadurch lässt uBlock Origin die Werbung beim erneuten Aufrufen (etwa über die Aktualisieren-Schaltfläche in uBlock Origin) wieder zu. Wichtig: Der Aus-Schalter gilt nur für die Seiten des aktuellen Seitenbetreibers. Sie schalten den Werbeblocker damit nicht komplett ab. Was Sie wissen müssen: uBlock-Origin „merkt“ sich diese Einstellung. Beim nächsten Aufruf der Seite werden also ebenfalls wieder Anzeigern und Banner geladen.

uBlock Origin blockiert Werbung gut und zuverlässig
Auf dieser Seite hat uBlock Origin satte 26 Anzeigen geblockt, seit Installation sogar über 1,5 Millionen.

Fazit

Wenn Sie noch keinen Werbeblocker einsetzen, können Sie Surfvergnügen und Sicherheit mit uBlock Origin deutlich steigern. Was Sie aber wissen müssen: uBlock Origin blockt die Werbung von allen Internetseiten. Möchten Sie bestimmte Seiten gezielt unterstützen, schalten Sie den Werbeblocker wie oben erklärt besser aus.