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Facebook knows who you're calling

Update 2021: Was Facebook über Sie weiß und was Sie dagegen tun können

Es ist eigentlich kein Geheimnis mehr: Facebook verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Aber wussten Sie, was dabei alles gespeichert wird? Der Skandal um Cambridge Analytica dürfte vielen Nutzern des Netzwerks die Augen geöffnet haben und dazu veranlassen, nach mehr Privatsphäre und Datenschutz zu streben.

Das Facebook weiß, wann man von wo wie lange online war, ist nichts Neues. Dass das Netzwerk weiß was man hochgeladen hat und wann man am liebsten auf Facebook unterwegs ist, auch nicht. Und natürlich ist es logisch, dass alle Daten, die man auf Facebook freiwillig in seinem Profil angibt – also zum Beispiel die Religionszugehörigkeit, sexuelle Orientierung und die politische Einstellung – auch gespeichert sind.

Aber wussten Sie, dass das Netzwerk auch …

… weiß wen Sie online „stalken“?

Facebook sammelt und speichert alle Suchanfragen die ein Nutzer über einen anderen Nutzer im Netzwerk macht. Wenn Sie also frisch verliebt sind oder einen Ex-Partner haben und auf Facebook immer wieder nach dieser Person suchen, dann weiß das Soziale Netzwerk auf jeden Fall davon.

… weiß wen Sie anrufen?

Das ist zumindest dann der Fall, wenn Sie ein Android-Handy haben und Ihre gespeicherten Kontakte mit dem Netzwerk synchronisieren. Dann sind nicht nur eben die Kontakte sondern auch die Liste Ihrer Anrufe und alle versandten SMS gespeichert.

… alles über die Signale weiß, die Ihr Gerät in die Welt sendet

Das beinhaltet sowohl das Bluetooth-Signal des Geräts, als auch welche WiFi-Accesspoints oder Funkzellen in der Nähe sind. Zusammen mit dem GPS-Signal, das selbstverständlich auch nachverfolgt wird, weiß Facebook eigentlich immer ziemlich genau wo Sie sich gerade befinden.

… weiß, wann Sie Ihr Handy aufladen müssen?

Ja, Facebook weiß wann Ihre Batterie zu Ende geht oder ob Ihr Handy noch komplett aufgeladen ist – und natürlich auch alles zwischendrin. Das gleiche gilt für die Signalstärke und den Speicherplatz, den Sie noch frei beziehungsweise belegt haben.

… wie viele Selfies Sie am Tag schießen?

Wenn Sie Bilder direkt vom Smartphone auf Facebook hochladen, hat die App Zugriff auf Ihre gesamte Bildersammlung. Zudem gewährt man dem Netzwerk für alle geteilten Bilder eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, gebührenfreie, weltweite Lizenz zur Nutzung – das heißt Facebook kann diese Bilder (und andere Inhalte) nutzen wie sie wollen.

Übrigens: Haben Sie ein paar peinliche Fotos auf Ihrem Facebook-Account? Vielleicht von der letzten Vor-Corona-Geburtstagsfeier? Dann sollten Sie sicherstellen, dass sie auch wirklich nur die Freunde finden können, mit denen Sie die Bilder teilen wollen und nicht auch Ihr Chef oder die zukünftigen Schwiegereltern, wenn sie auf Google Ihren Namen eingeben. Zum Glück kann man mit den richtigen Einstellungen bei Facebook sein Profil aus den gängigen Suchmaschinen entfernen lassen – wie das geht erfahren Sie hier.

… wahrscheinlich mehr über Ihr Gerät weiß als Sie?

Die gesammelten Informationen beinhalten unter anderem das Betriebssystem, welcher Browser samt Erweiterungen genutzt wird und sogar was für Dokumente sich auf Ihrem PC befinden. Steuern, Rechnungen, Bewerbungen? Das Soziale Netzwerk weiß Bescheid. Außerdem kennt Facebook auch die Seriennummer des Geräts.

… die Bewegung Ihrer Maus nachverfolgt?

Laut dem Sozialen Netzwerk wird das getan um herauszufinden, ob es sich bei der eingeloggten Person um eine echte Person oder einen Bot handelt. Das ist übrigens auch angeblich der Grund dafür, dass genau geschaut wird, ob das Browserfenster mit Facebook sich im Hinter- oder Vordergrund befindet.

… weiß, wo Sie Ihr Geld online ausgeben?

Zumindest wenn die Seite, auf der Sie einkaufen, die Option hat sich mit „Facebook anzumelden“ oder über Like-Schaltfläche verfügt. Wenn Sie dann eine CD auf so einer Seite kaufen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie bald eine Werbung für die Band oder ähnliche CDs in Ihrer Timeline sehen werden. Wie Sie das unterbinden können erfahren Sie übrigens in diesem Blog-Artikel.

… auch weiß, wo Sie offline einkaufen?

Ja, tatsächlich. Egal wo Sie einkaufen, das jeweilige Geschäft kann sich entscheiden seine Offline-Daten im Nachhinein mit Facebook zu teilen. Das hilft dem Netzwerk dann herauszufinden, ob die Werbung, die es Ihnen zugespielt hat, erfolgreich war oder nicht.

 

Das ist ein ziemlich harter Brocken, oder? Nichtsdestotrotz ist das letzten Endes wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs – denn wer weiß was Facebook noch so alles speichert und uns nicht verrät.

Die sicherste Methode dem aus dem Weg zu gehen wäre wahrscheinlich, einfach seinen Facebook-Account zu schließen und dem Netzwerk fern zu bleiben. Aber selbst wenn man nicht ganz so weit gehen will, gibt es einiges was man tun kann, um sich und seine Privatsphäre zu schützen.

Die Facebook-Privatsphäre-Einstellungen richtig nutzen

Wenn es um Facebook und seine Privatsphäre-Einstellungen geht, haben Sie mehr Kontrolle als Sie wahrscheinlich denken. Hier sind einige einfache Tipps, wie sie dafür sorgen, dass das Sociale Netzwerk nicht alles über Sie weiß:

1) Verhindern Sie, dass Webseiten Daten mit Facebook teilen

Wie bereits erwähnt kann das soziale Netzwerk basierend auf denen von Ihnen besuchten Webseiten gezielt Werbung in Ihrem Newsfeed zeigen. Zum Glück können Sie das seit einiger Zeit ausstellen – und war so:

Gehen Sie in Ihrem Account auf

Einstellungen > Deine Facebook-Informationen > Aktivitäten außerhalb von Facebook > Deine Aktivitäten außerhalb von Facebook verwalten > Künftige Aktivitäten verwalten > Den Schalter auf „aus“ stellen

2) Stellen Sie sicher, dass Facebook nicht weiß auf welchen Bildern Sie sind

Facebook-Privatsphäre-Einstellungen: Gesichtserkennung

Facebook hat eine Gesichtserkennung. Diese erlaubt dem Netzwerk, Sie auf Bildern zu identifizieren und zu markieren. Während versprochen wird, dass sogenannte erstellte Template nur mit Ihnen zu teilen und Fremde nicht über Ihre Identität zu informieren, ist das Missbrauchspotential hoch – und es wäre nicht das erste mal, dass Facebook Daten abhanden kommen. Die Gesichtserkennung stellen Sie folgendermaßen aus:

Gehen Sie in Ihrem Account auf

Einstellungen > Gesichtserkennung > Bearbeiten > Die Dropbox auf „Nein“ setzen und speichern

3) Stellen Sie die Standorterkennung aus

Wenn Sie Ihren Facebook-Newsfeed mal eben kurz in der Warteschlange beim Einkaufen oder unterwegs aus dem Zug aus checken, kann Facebook diesen abrufen, speichern und daraus standortspezifische Werbung erstellen. Zum Glück gibt es eine einfache Möglichkeit, das zu unterbinden.

Gehen Sie dazu in Ihrem Account auf

Einstellungen > Standort > Bearbeiten > Die Dropbox auf „Nein“ setzen und speichern

Auf der gleichen Seite können Sie sich unter „Standortverlauf anzeigen“ auch anzeigen lassen, wo das soziale Netzwerk Sie überall geortet hat.

So können Sie Facebook also nutzen, ohne Ihre Privatsphäre zu gefährden. Bleiben Sie aber wachsam und handeln Sie, wenn Ihnen etwas Verdächtiges auffällt. Zudem sollten Sie sich regelmäßig über neue oder aktualisierte Privatsphäre-Einstellungen informieren. Denn letztendlich liegt Ihre Online-Sicherheit in Ihrer eigenen Hand.

Dieser Artikel ist auch verfügbar in: FranzösischItalienisch

EMEA & APAC Content Manager @ Norton & Avira | Gamer. Geek. Tech addict.