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Das Internet ist zu langsam? Wir wollen der Sache auf den Grund gehen!

Ist die Videowiedergabe ruckelig? Nehmen Downloads viel Zeit in Anspruch? Haben Sie das Gefühl, dass sich schon eine Ewigkeit nichts auf dem Bildschirm tut und das langsame Internet Sie nervt? Dann erkunden Sie mit uns eine Reihe der üblichen Verdächtigen, die oft hinter einer niedrigen Internet-Geschwindigkeit stecken. Aber bevor wir uns zu sehr beschweren, sollten wir uns bei einem kurzen Rückblick klar machen,was wir in Sachen Internet-Geschwindigkeit bislang erreicht haben. Erinnern Sie sich noch an die Zeit der Einwahlmodems, als Sie für den Internetzugang zu Hause nur einen Computer, ein Festnetztelefon und ein Modem benötigten? So einfach war das. Und soooo langsam…

Der Verbindungsaufbau gestaltete sich oft langwierig und mühsam, und die Verbindung konnte jederzeit abbrechen. Außerdem war, solange Sie online waren, Ihre Telefonleitung blockiert, sodass Sie nicht telefonieren und auch keine Anrufe entgegennehmen konnten. (Viele mit einer nostalgischen Ader erinnern sich noch gern an die Einwahlpieptöne …) Dann kamen Breitbandanschlüsse mit schnellen Übertragungstechnologien wie DSL, Kabel und Glasfaser sowie Drahtlosnetzwerke (WLAN) mit dem Versprechen, die Welt der Online-Verbindungen zu revolutionieren. Plötzlich war das Internet stets verfügbar und schneller als je zuvor. Aber wie schnell ist eigentlich  schnell, und was bedeutet Internet-Geschwindigkeit genau?

Die Geschwindigkeit Ihrer Verbindung wird in Bit pro Zeit gemessen. Sie gibt an, welche Datenmenge in einem bestimmten Zeitraum von einem Server zu Ihrem Gerät und umgekehrt übertragen werden kann. Ihr Gerät lädt ständig Datenpakete herunter und hoch – wenn Sie an einem Zoom-Meeting teilnehmen, etwas auf Twitter posten oder eine Serie auf Netflix streamen. Megabit pro Sekunde (Mbps) bedeutet, dass eine Million Datenbit pro Sekunde übertragen werden. Wenn die Geschwindigkeit 1,000 Mbit/s übersteigt, spricht man von Gigabit pro Sekunde (Gbps) – oder einer Milliarde Bit pro Sekunde. Wow.

Schauen wir uns mal an, was Sie realistischerweise von Ihrer Technologie erwarten können und warum Sie möglicherweise nicht die vertraglich vereinbarten Geschwindigkeiten nutzen können.

Die Hauptrolle: Ihr Internetdienstanbieter (ISP) und die eingesetzte Technologie

Dies ist in der Regel der Hauptfaktor für die Übertragungsgeschwindigkeit, da die erreichte Geschwindigkeit von der Art der Internet-Verbindung abhängt. Schnellere Verbindungen kosten in der Regel mehr, sodass die Geschwindigkeit unter Umständen von Ihrem Budget abhängt. Hier finden Sie einen praktischen Überblick über die verschiedenen Internettechnologien. Erwarten Sie zu viel von Ihrer eigenen?

  • Wählleitung: Dieser schwerfällige Dinosaurier erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von nur 0,05 Mbit/s und ist damit zu langsam für das Streaming von Videos. Um Ihnen eine Vorstellung davon zu geben, was das in der Praxis bedeutet: Bei einer Verbindung mit 10-11 Mbit/s dauert es mehr als fünf Minuten, um eine einzelne Folge einer TV-Serie herunterzuladen!
  • Satelliten-Receiver: Dieses System stellt über ein Satellitensignal eine drahtlose Verbindung zu Ihrer Wohnung her. Mit Geschwindigkeiten zwischen 5 Mbit/s und 25 Mbit/s ist es immer noch eine relativ langsame und teure Option. Außerdem ist die Latenzzeit sehr hoch, d. h. die Übertragung des Signals von Ihrem Computer zum Satelliten und wieder zurück dauert sehr lange. Dadurch kommt es bei Videochats und Online-Spielen ständig zu Zwangspausen. Es gibt jedoch auch eine positive Seite: Das Signal erreicht auch entlegene Gebiete! Derzeit übertrifft das Satellitenbreitband nur selten die Glasfaser, aber es sind neue Entwicklungen geplant, die es letztlich zu einer starken Alternative machen könnten. Seien Sie gespannt …
  • DSL: Viele Standard-Breitbandpakete nutzen die DSL-Technologie (Digital Subscriber Line) und sind daher recht kostengünstig. Da die Daten über ein bestehendes Telefonnetz übertragen werden, ist sie oft auch weithin verfügbar. Die Geschwindigkeiten reichen in der Regel von 0,5 Mbit/s bis 75 Mbit/s, wobei das Tempo von der Entfernung zur Zentrale des Internetdienstanbieters abhängt.
  • Kabel: Endlich! Wir lassen den Megabit-Bereich hinter uns und betreten (vorsichtig) das Gigabit-Reich des schwer fassbaren Gigabits. Bei Kabelinternet werden die Daten über Kupferkabel bei sehr hohen Geschwindigkeiten zwischen 25 Mbit/s und 1 Gbit/s übertragen. Aber auch hier liegt die Tücke im Detail: Die Anschlüsse werden in der Regel von mehreren Haushalten gemeinsam genutzt, sodass die Kabelnetze zu Stoßzeiten überlastet sein können. Außerdem verschweigen die Dienstanbieter bisweilen, dass sich die angegebenen Geschwindigkeiten nur auf die Download-Geschwindigkeit beziehen. Diese sind in der Regel viel höher als die Upload-Geschwindigkeiten. Zum Fernsehen ist das kein Problem, aber bei der Online-Übertragung eigener Inhalte (beispielsweise bei Videoanrufen) müssen Sie möglicherweise mit Verzögerungen rechnen.
  • Glasfaser: Falls Sie über Glasfaserkabel mit dem Internet verbunden sind, dann können Sie sich über einen ultraschnellen und äußerst zuverlässigen Internetdienst freuen, der Geschwindigkeiten von bis zu 3 Gbit/s erreicht. Glasfaser kann auch symmetrische Upload-Geschwindigkeiten bieten. Das bedeutet, dass Ihre Uploads genauso schnell sind wie Ihre Downloads. Falls Sie jedoch in einer ländlichen Gegend leben, werden Sie mit Sicherheit feststellen, dass ein umfassendes Glasfasernetz nicht verfügbar ist.

Die Nebendarsteller: Was beeinflusst sonst noch Ihre Internet-Geschwindigkeit?

Standort, Standort, Standort. Und damit meinen wir nicht nur eine mit Glasfaser versorgte Gegend in einer Großstadt im Gegensatz zu einem ländlichen Gebiet, das über Satellit versorgt wird. Der Ort, an dem Sie Ihren Router aufstellen, ist entscheidend. Wussten Sie, dass WLAN-Router sowohl ein 2,4-GHz- (Gigahertz-) als auch ein 5-GHz-Signal übertragen? Das 5-GHz-Netz ist wie ein Sprinter. Es ist schneller, dafür aber auch schwächer als das 2,4-GHz-Signal: Dieses kann Wände und andere feste Gegenstände wie Betonböden durchdringen, die ein 5-GHz-Signal verlangsamen oder sogar stoppen können. Grundsätzlich gilt: Je mehr Objekte sich zwischen Ihrem Router und Ihrem Gerät befinden, desto schlechter wird Ihr Internet funktionieren. Und falls Sie das Pech haben, diesen Text in einem Verlies mit meterdicken Mauern zu lesen, dann wird die Seite in der Tat sehr langsam geladen (obwohl dies zugegebenermaßen die geringste Ihrer Sorgen sein dürfte).

Technologie und feste Objekte sind nicht die einzigen Schuldigen. Auch Menschen sind ein wichtiger Faktor! Ihre Internetgeschwindigkeit wird mit allen anderen Nutzern im Haus und mit deren Geräten geteilt. Wenn Sie sich also Ihren Breitbandanschluss zu Hause als Kuchen vorstellen, in wie viele Stücke wird er dann aufgeteilt, wenn die daran angeschlossenen Laptops, Telefone, Tablets, Smart-TVs und Spielkonsolen berücksichtigt werden? (Folgende Tipps können sich als nützlich erweisen, wenn Sie Ihre eigene Internet-Verbindung komplett selbst in Anspruch nehmen wollen: Siehe Wie Sie Ihren Kindern das WLAN entziehen). Und was ist mit Ihrem Zuhause? Ist das eine ferngesteuerte Glühbirne, die sich unbemerkt mit eigener IP-Adresse in Ihrem WLAN-Netzwerk befindet? Unsere Wohnung und Häuser werden immer „intelligenter“, d. h. sie beherbergen internetfähige Geräte aus dem Internet der Dinge, und sie alle zehren an Ihrer Internet-Verbindung. Das Stück vom „Bandbreitenkuchen“, das Sie bekommen, könnte Ihren Geräten schmerzlich fehlen.

Und vergessen wir nicht die anderen heimlichen Bandbreitenfresser: Die Softwareanwendungen, die ständig nach Updates suchen und diese ausführen, von denen einige auch mal mehrere Gigabit groß sein können. Auch Browser-Add-ons können die Übeltäter sein. Diese Programme werden in der Regel in der Symbolleiste Ihres Browsers angezeigt und bieten ein reichhaltigeres Browser-Erlebnis, aber sie können Sie auch ausbremsen, also Vorsicht! Starten Sie Ihren Browser testweise im Modus mit deaktivierten Add-Ons und prüfen Sie, ob es einen Unterschied gibt.

Und zu guter Letzt: Überprüfen Sie den Zustand Ihres Computers!

Wussten Sie, dass eine der häufigsten Ursachen für eine schlechte Internet-Verbindung Malware ist, insbesondere Spyware und Viren?  Spyware stört Ihren Browser und kann die Verbindung vereinnahmen und verlangsamen. Spyware überwacht auch Ihre Tastenanschläge und protokolliert, was Sie online tun, was wiederum zu Verzögerungen führt. Und wenn mehrere Spyware-Programme gleichzeitig aktiv sind, bricht die Verbindung sogar ganz zusammen!

Was können Viren mit Ihrer Internet-Verbindung anstellen? Wenn ein Virus einen Computer infiziert, installiert er einen Code, der dann versucht, sich selbst zu vervielfältigen, indem er in der Regel Kopien von sich selbst per E-‑Mail versendet. Ein infizierter Computer kann Hunderte von E‑Mails pro Minute verschicken, sodass nur noch wenig Rechenleistung und Bandbreite zu Ihrer Verfügung bleibt.

Zum Glück bietet Avira eine Reihe von kostenlosen Lösungen und Premium-Optionen, die Ihre Daten und Geräte online sicherer machen. Mit Avira Free Security können Spyware, Ransomware und andere Online-Schädlinge blockieren. Außerdem hilft es, die Verbindung über ein VPN zu schützen und Ihre Online-Aktivitäten zu anonymisieren. Wenn Sie bereit sind, für ein monatliches Abonnement zu zahlen, gibt es Avira Prime, das die Premium-Sicherheits-, Online-Datenschutz- und Leistungsfunktionen von Avira sowie den VIP-Kundensupport umfasst.

Sie haben alle oben genannten Punkte geprüft und bekommen immer noch nicht die vertraglich zugesicherte Geschwindigkeit? Testen Sie Ihre Verbindung

Internetanbieter werben oft mit beeindruckenden Geschwindigkeiten, aber in Wirklichkeit erhalten nicht alle von uns das versprochene Durchschnittstempo. Die „Durchschnittsgeschwindigkeit“ bezieht sich im Allgemeinen auf die Geschwindigkeit, die mindestens 50 % der Kunden zu Spitzenzeiten zur Verfügung steht. Die verbleibenden 50 % von uns müssen sich also mit niedrigeren Geschwindigkeiten zufriedengeben. Ist es an der Zeit, Ihre Internetgeschwindigkeit zu testen und sie mit den Versprechungen Ihres Anbieters zu vergleichen?

Es gibt viele Geschwindigkeitstests im Internet. Sie sind eine nützliche Option, wenn Sie sich bei Ihrem Internetanbieter über die Diskrepanz zwischen den versprochenen Zahlen und der täglichen Realität beschweren wollen. Eine schnelle und einfache Möglichkeit ist der Ookla Speedtest, der die Zeit misst, die für die Datenübertragung zwischen Ihrem Rechner und einem Remote-Server über Ihren ISP benötigt wird. Sie können Ihr Smartphone mit mobilen Apps testen oder native Apps für Windows, Mac, Google Chrome und sogar Apple TV herunterladen. Zunächst wird Ihr Standort ermittelt, dann werden Sie mit einem lokalen Speedtest-Server verbunden. Der gesamte Vorgang sollte weniger als eine Minute dauern, und danach können Sie Ihre Up- und Download-Geschwindigkeiten einsehen. Wenn Sie ein Konto erstellen, können Sie Ihren Testverlauf einsehen und sehen, wie sich Ihre Internet-Verbindung im Laufe der Zeit verändert hat. Würden Sie gern erfahren, wie Sie international abschneiden? Mit dem Speedtest Global Index können Sie Ihre Geschwindigkeit mit den entsprechenden Werten weltweit vergleichen.

Netflix liebt aus naheliegenden Gründen schnelle Internet-Verbindungen und unterstützt seine Kunden mit einem eigenen Geschwindigkeitstest: Fast.com zeigt sofort Ihre Download-Geschwindigkeiten an, aber Sie können auch auf weitere Ergebnisse klicken, einschließlich Upload-Geschwindigkeit und Latenzzeit.

Welche Rechte haben Sie als Verbraucher in Bezug auf Internetgeschwindigkeiten?

Wenn Sie ein Breitbandpaket kaufen, schließen Sie einen Vertrag mit einem Anbieter ab. Das Kleingedruckte ist von Anbieter zu Anbieter und von Land zu Land unterschiedlich, aber im Allgemeinen muss der von Ihnen gewählte Internetanbieter ein vereinbartes Serviceniveau bereitstellen, und wenn dieser Service nicht eingehalten wird (z. B. bei niedrigeren Geschwindigkeiten oder Unterbrechungen), liegt eventuell ein Vertragsbruch vor. Möglicherweise können Sie dann eine Entschädigung verlangen oder den Vertrag kündigen, ohne eine Vertragsstrafe zahlen zu müssen. Einige Hindernisse entziehen sich jedoch der Kontrolle Ihres Internetanbieters – von Betonwänden bis hin zu übermäßig vielen Nutzern –, sodass es schwierig sein kann, ihm nachzuweisen, dass er keinen zufriedenstellenden Dienst bereitgestellt hat. Konkrete Beweise wie die Messung der Geschwindigkeiten im Zeitverlauf und die Erfassung der Ergebnisse Ihrem Fall können helfen, also halten Sie die Zahlen bereit. Wir wünschen Ihnen viel Glück!

Lange Rede, kurzer Sinn: Selbst wenn Ihr Internetanbieter behauptet, er könne Spitzengeschwindigkeiten von über 1 Gbit/s bereitstellen, liegt der Wert in der Realität oft deutlich darunter. Die beste WLAN-Leistung erhalten Sie in der Regel, wenn Sie sich im selben Raum wie der Router befinden und nur wenige Benutzer zum Haushalt gehören. Vergessen Sie außerdem nicht, dass der Laptop, das Tablet oder das Smartphone, das Sie verwenden, mindestens die gleiche Technik aufweisen muss wie Ihr Router und auch nicht mit Malware und bandbreitenintensiven Apps belastet sein darf.

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Avira ist mit rund 100 Millionen Kunden und 500 Mitarbeitern ein weltweit führender Anbieter selbst entwickelter Sicherheitslösungen für den professionellen und privaten Einsatz. Das Unternehmen gehört mit mehr als 25-jähriger Erfahrung zu den Pionieren in diesem Bereich.