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Aus Google Assistant wird Duplex. Was bedeutet das?

Duplex wurden Ende 2018 testweise in vier amerikanischen Städten gestartet und wird mit Sicherheit in diesem Jahr ausgeweitet. Googles KI ist als Beta-Software auf Pixel-Smartphones verfügbar und verspricht eine Revolution in Sachen Nützlichkeit von Smartphone-Assistenten (und nicht nur dort). Dabei werden die Möglichkeiten im Vergleich zu heute um ein Vielfaches weiter gesteckt sein. Im Mai des vergangenen Jahres lüftete Sundar Pichai das Geheimnis rund um die Künstliche Intelligenz für Verbraucher. Diese besteht in einer Plattform, über die einige Alltagsaufgaben wie Tischreservierungen in Restaurants und Friseurtermine erledigt werden können. Die große Frage dabei ist, auf welcher ethischen Grundlage das Verhältnis Mensch-Maschine gründen sollte, um den Risiken in der Gesellschaft der Zukunft entgegenzuwirken.

Damals wurde die Frage sehr kontrovers diskutiert. Die Stimme des Assistenten war nämlich einer menschlichen Stimme täuschend ähnlich, sodass die Gesprächspartner kaum erkennen konnten, dass auf der anderen Seite der Leitung kein richtiger Mensch sprach. Google bestätigte daraufhin, dass sich Duplex zu Beginn des Gesprächs als künstliches System zu erkennen geben wird, und kündigte erst vor Kurzem an, die Software mit mehr Transparenz und Flexibilität auszustatten.

Was ist Duplex?

Duplex ist ein vollständig automatisiertes System, das im Namen eines Nutzers Anrufe tätigt, wobei die verwendete Computerstimme praktisch nicht von einer echten menschlichen Stimme zu unterscheiden ist. Außerdem ist die Software in der Lage, die für natürliche gesprochene Sprache so typischen komplexen Sätze, schnell gesprochenen Wörter, Pausen und Unterbrechungen zu verstehen. Die Tätigkeiten, die dem Nutzer automatisiert abgenommen werden sollen, reichen von der Terminplanung und -verwaltung bis hin zur Beantragung von Urlauben und Krankschreibungen bei Unternehmen und Ärzten. Wesentliche Voraussetzung für den Einsatz von Duplex ist die vorherige Zustimmung des angerufenen Gesprächspartners zur Kommunikation mit einer KI. Dies wird auch in Zukunft eine Grundbedingung bleiben, wenn Menschen mit KIs kommunizieren sollen. Das Herz von Google Duplex besteht in einem neuronalen Netz, das auf der automatischen Lernplattform TensorFlow Extend (TFX) basiert. Das sogenannte rekurrente neuronale Netz (RNN) gestattet es KIs, Informationen sequenziell und kontextsensitiv zu verarbeiten. Dadurch eignen sie sich besonders für das maschinelle Lernen, die linguistische Modellierung und die Spracherkennung.

Wird Duplex den Google Assistant ersetzen?

Derzeit können digitale persönliche Assistenten nur sehr eingeschränkte Funktionen anbieten, die im Wesentlichen auf das Smartphone beschränkt sind. Sie sind daher eigentlich keine Assistenten im herkömmlichen Wortsinn. Wir können mit ihnen zwar das Licht einschalten oder das Radio einstellen, aber einen Termin absagen oder andere Vorgänge, für die mehr als eine Handvoll Bits erforderlich sind, sind nicht möglich. Es ist jedoch zu erwarten, dass Duplex hinsichtlich Qualität und Funktionsumfang die heutigen KIs ersetzen wird, auch wenn dies noch nicht in naher Zukunft der Fall sein wird.

Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Sprachbarrieren und individuelle Behinderungen würden keine Rolle mehr spielen. Menschen mit Hörbehinderungen, Touristen auf Auslandsreisen und viele andere Menschen würden von einer Software profitieren, die nur dann unsere Stelle einnimmt, wenn wir das ausdrücklich wollen. Ein weiterer Vorteil wäre, dass wir in unserem Alltag wieder etwas mehr Zeit gewinnen würden. Wir sind ständig online und mit vielen verschiedenen Dingen beschäftigt. Duplex könnte uns dabei bestimmte Tätigkeiten zu festgelegten Zeitpunkten abnehmen. Dazu müssten wir nicht einmal eigens gefragt werden, sondern bräuchten nur im Vorfeld (z. B. einige Tage früher) den entsprechenden Befehl zu erteilen. Zum Beispiel: „Duplex, bestelle morgen Abend für 20 Uhr zwei Pizza Margherita.“ Punkt. Für das Abendessen am nächsten Tag ist damit gesorgt. Oder: „Duplex, wenn ich nicht rechtzeitig um 12 Uhr zuhause bin, sag bitte meinen Termin beim Zahnarzt ab.“ Das sind willkürliche Beispiele, aber Sie sehen, was alles möglich wäre.

Zukunftsmusik? Keineswegs. Auch wenn vorerst nur New York, Atlanta, Phoenix und San Francisco freigeschaltet sind, steht der smarte Assistent bereits in den Startlöchern, auch den Rest der Welt zu erobern.

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