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Into the dark: 3 Mythen zum Darknet

Into the darkness: 3 Mythen zum Darknet

Zuallererst: Nein, das Darknet (bzw. Dark Web) heißt nicht Darknet, weil dort die Glühbirne kaputt ist. Der Begriff Darknet kommt aus dem Englischen und würde im Deutschen „Dunkles Netz“ heißen. Es ist ein Teil des Deep Webs (Tiefes Web) und beide beschreiben Netzwerke und Webseiten, die durch Suchmaschinen wie Google und Bing nicht erkannt (indexiert) werden – was an sich nicht illegal ist. Das können einfach nur private Netzwerke sein oder die Webseiten werden nur erstellt, wenn ein Nutzer sie aufruft (dynamische Webseiten).

1. Mythos: Das Darknet ist das gleiche wie das Deep Web

Surface Web

Fangen wir beim Anfang an, dem sogenannten Surface Web. Das Surface Web ist den meisten, die im Internet unterwegs sind, bekannt und ist alles das, dass von einer typischen Suchmaschine wie Z.B. Google, Bing oder Yahoo indexiert werden kann. Wie so eine Suche funktioniert, erklärt Google ganz leicht und verständlich mit einer interaktiven Geschichte.

Deep Web

Bewegen wir uns ein wenig tiefer mitten ins Geschehen. Das Surface Web ist also alles, was eine Suchmaschine finden kann. Das Deep Web dagegen ist alles, was eine Suchmaschine nicht finden kann. Das können z.B. auch Intranets oder auch Behörden-Webseiten (z.B. die Webseite der Europäischen Union) sein, auf denen nach einem bestimmten Thema oder Formular gesucht wird. Dabei wird die interne Suchfunktion der Webseite genutzt und keine Suchmaschine. Nicht alle diese Unterseiten sind auch über Google, Bing, Yahoo oder durch andere externe Suchmaschinen auffindbar. Das meiste des Deep Webs bildet sich aber tatsächlich aus akademischen Ressourcen, die von Universitäten geführt werden. Auch bei der Suche nach einem Buch in einer Bibliothek kratzt man schon an der Oberfläche des Deep Webs.

Darknet

Licht aus – jetzt wird es dunkel (naja, oder vielleicht auch nicht…). Das Darknet ist ein kleiner Teil des Deep Webs, dass absichtlich versteckt wird und für Standard Webbrowser nicht erreichbar ist. Dafür wird ein sogenanntes Zwiebelnetzwerk (Onion network) genutzt. Wenn man auf das normale Internet zugreift, greift der Computer auf zentrale Server zu, die die Webseite zur Verfügung stellen. Im Darknet gibt es diese zentralen Server nicht, vielmehr schließen sich die einzelnen Nutzer eines Netzwerkes zu eigenen Netzwerken zusammen.

In einem Zwiebelnetzwerk funktioniert die direkte Verlinkung zwischen Absender und Ziel nicht. Die Daten werden anstelle dessen durch viele „Zwischenstellen“ geschleust, bevor sie ihren Zielpunkt erreichen. Diese Zwischenstellen kennen weder denjenigen, der die Webseite aufrufen möchte noch wissen sie unbedingt das Ziel. Einer der bekanntesten Browser zum Aufrufen von Webseiten in Zwiebelnetzwerken ist der Tor-Browser (The Onion Routing) mit dem Onion-Netzwerk. Es gibt aber auch noch andere Netzwerke, wie z.B. I2P, GNU.net und Freenet (hat nichts mit dem Internetprovider zu tun). Auch prominente Services bieten hier ihre Sachen an. So ist z.B. Facebook mit der Adresse facebookcorewwwi.onion vertreten und auch der deutsche E-Mail-Provider Mailbox.org bietet hier seine Dienst an.

Einfach erklärt: #SurfaceWeb vs. #DeepWeb vs. #Darknet / via #Avira

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2. Mythos: Kriminelle Machenschaften finden nur im Darknet statt

Aufgrund der Münchener Geschehnisse haben in den letzten Tagen einige deutsche News-Seiten (z.B. N24) das Thema Darknet aufgenommen. Sie berichten teilweise davon, dass im Darknet ausschließlich kriminelle Machenschaften betrieben werden – was Nonsens ist. Gestohlene Daten, Terroristen-Seiten und Kinder-Pornographie (ohne Link…) findet man auch im normalen Web – ohne dass man irgendeine tolle Verschlüsselungssoftware benötigt. Gerade letzteres steigt laut den Reports der IWF, der Internet Watch Foundation, stetig an. Jedes Jahr werden mehr und mehr Internetseiten durch die Stiftung gemeldet und entfernt.

Kriminelle Handlungen im Internet finden ausschließlich im #Darknet statt = #Nonsens! / via #Avira

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3. Mythos: Das Darknet ist riesig!

Nein, ist es nicht. Es ist eher winzig – im Vergleich zum restlichen Web. Während im normalen Web mehr als 1 Milliarde Webseiten bekannt sind, von denen laut internetlivestats.com ca. 75% inaktiv sein sollen, sind es im Darknet immer noch viel, sehr viel weniger. Laut einem Forbes-Artikel von Juni letzten Jahres liegt die Anzahl, der über das Zwiebelnetzwerk zu erreichenden Webseiten, abhängig von der Methode der Zählung bei bis zu 30000 Webseiten. Tor selbst bietet Statistiken an, die derzeit von ca. 50.000 Webseiten sprechen. Im Vergleich zum normalen Web (Surface Web) ist das also nur ein winziger Teil.

Das #Darknet ist eher eine Nische des Internets. #SurfaceWeb / #DeepWeb > #Darknet / via #Avira

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Es stimmt also nicht alles, was sich da draußen an Informationen findet. 😉 Welche Mythen zum Darknet kennt ihr noch?

Dieser Artikel ist auch verfügbar in: FranzösischItalienisch

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